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1. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 25

1909 - Leipzig : Hirt
80. Auerdeutsche Lnder im 16. Jahrhundert. 25 gelegene Madrid machte er zur Hauptstadt. Seine Lebensziele waren die Befestigung seiner Macht und die des Katholizismus. In Spanien gelang die Ausrottung des Protestantismus der durch Ferdinand den Katholischen erneuerten, vom rmischen Stuhle untersttzten Inquisition ( 61, 2), die bis ins 18. Jahrhundert ttig war und durch ihre Auto-dafes (wrtlich: Handlungen des Glaubens) viele Tausende dahinraffte. Dagegen ging der nrdliche Teil der Niederlande durch die Maregeln Philipps der spanischen Herrschaft verloren. Wie waren die Habsburger auf den spanischen Thron gekommen? Welches waren die Quellen der spanischen Macht? ( 73.) b) Freiheitskampf der Niederlande. Die Niederlande (seit wann spanisch?) waren durch die Fruchtbarkeit des Bodens, die gnstige Lage und die Betriebsamkeit der Bewohner der gesegnetste Landstrich Europas. Mit wachsendem Groll sah die sreiheitliebende Bevlkerung, wie das Land mit spanischen Soldaten belegt, wie die stndischen Rechte (Bewilligung von Steuern und Truppen) verletzt, die Bistmer ver-mehrt und alle protestantischen Regungen unterdrckt wurden. Auch die Statthalterin Margareta von Parma, eine Halbschwester Philipps, konnte trotz ihrer Beliebtheit die Bewegung nicht eindmmen. Die Unter-statthalter der Provinzen, unter denen der Prinz Wilhelm von Oranien, die Grafen Egmont und Hoorn hervorragten, standen auf der Seite ihres Volkes. Der Bund der Geufen*) und die Bilderstrmer brachten den Aufruhr zum Ausbruch. Mit dem Erscheinen des gefrchteten Herzogs von Alba, der mit Heeresmacht zur Unterwerfung des Landes kam, verlie die Statthalterin das Land; die arglosen Grafen Egmont und Hoorn wurden 1568 nebst Tausenden die Opfer des von Alba ein- 1568. gesetzten Rats der Unruhen. Der vorsichtige Oranien war rechtzeitig entkommen und machte von Deutschland aus Einflle. Weder Alba noch seinen Nachfolgern gelang ihre Aufgabe. Whrend die sdlichen, katho-lischen Provinzen (Belgien) spanisch blieben, schlssen die sieben nrd-lichen 1579 die Utrechter Union und sagten sich von der spanischen 1579. Herrschaft los. Ihr Statthalter Moritz von Oranien setzte nach der Ermordung seines Vaters den Kampf mit Glck fort, untersttzt durch englische Hilfe, begnstigt durch den Untergang der Armada und die Teil-nhme Philipps an den franzsischen Religionskriegen. 1609 mute 1609. Spanien mit den Generalstaaten" (d. h. der gemeinsamen Stndever-sammlung der sieben Provinzen) Waffenstillstand schlieen und im West-Mischen Frieden 1648 die Unabhngigkeit der Republik Holland" end- 1648. gltig anerkennen. Worin war die Feindschaft zwischen England und Spanien begrndet? *) Als mehrere hundert Adlige vor dem Schlo in Brssel erschienen, um eine Bittschrift zu berreichen, sagte ein Hfling zu der erschreckten Statthalterin: Ce n'est qu'un tas de gueux." Daraus entstand der Bundesname Geusen".

2. Grundriß der neuern Geschichte - S. 108

1835 - Berlin : Trautwein
108 ili. geriete. I. 1789 — 1804. den &6tiig fterbfnattb Tv. von 9?eopeì, welcher burd) feine ©c; tinìf)(inn jum Kriege gegen fte bcfrintmt worben war, burd) rafcheé und fiegreidje« Vorbringen $ur §(ud)t nad) 0icilien geristhigt und Sìcapcl 1799 in cine partl)enopàifd)e 9vcpu6itf verwanbelt; allein fd)ott war bic $mcite Koalition gegen granfi reid) 1798 jwifdjen (E'nglanb, Oeftcrreid), Sìufjlattf», Neapel und der ‘Pforte gcfd)(o|Ten worben; Sranfreid) crflàrtc ini 93iàrj 1799 den Ärieg an Oefterreid) und Soécana, der (¿ongrefj ju Siaftnbi Ibfrc fid) im 3fpril auf, und bei der 2i6reife würden jwei von den fran$ófifd)cn ©cfanbtcn ermorbet. bourbon und Vcrnabotte ùbciv fd)i’itten den Sìhein, aber burd; beé erftern Sseficgung ini ©cfccht bei öfter ad) (21. 03iàr$) und in der 0d)(ad)t bei 0tocfad) (25. 03ìàrj) nbtf)igtc der (¿r^crjog 3\arl and) den (extern wieber jum Sutcfjugc, er fàmpftc barauf gegen 93iaffena, weldjer, jcfct Ober* felbljetr, bic meiften franjófìfd)en Gruppen vom 9vf>ein nad) der 0d)weij gejogcn l)atie, ofjne cntfd)eibenbeti Erfolg, und ntarfdurte 31. 2(ugu|r, 50,000 Oeftcrrcicher und Skufjen unter J^ofje und ^orfafow jurucflaftenb, nad) beni 93iittelri)cin gegen die bamaté gebilbcte franj5ftfd)c 9lf)cinarmce; in Italien vereitelten die Ocftcr* reicher (unter $rat)) burd) mehrere Treffen (tbtarj und 2fpri() in der ©egenb von Verona bic 2fbfld)t der ^ranjofen über bic (£tfd) vorjubringen, n5tl)igtcn fic ¿um Stiicfjuge hinter den Öglio und fiegten barauf, vereinigt mit den Sruffcn, unter 0uwarow bei (¿affatto 27. 2fpr., an der trebbia 18. 19. ¿jiuni und bei 9?ovi 15. Tfuguft; die r6mifd)e und die parthenopài* fd)c Slepublif harten auf, — int 93?ai 1800 würde aud) wieber ein ‘Papft, ‘piité Vii., gewallt —, nur ©ernia und 9ìijja blic; den nod) den Sranjofen, beim aud) die venetianifef) * gried)ifd)en Unfein würden ihnen von Sutffen und Osmanen entriffen und 1800 unter beni 0d)uf($ der (entern ¿u einer Sìcpublif der fìebett Unfein umgeftaltct. 2lllciit cine englifd)*ruffifd)e l'anbung in S^ov lanb mijjglucftc, und tn der 0cf)wcij würden bic 9ìufjen unter ^orfafotv bei 3ól'id) 26. 0cpt. voti 9dtaffcna ganjltcb gcfd)lagctt und ¿ugleid) die Oefterreidjcr att der untern £intf) (von 0ou(t) ¿uni Sìucfjuge gejmungcn, bevor 0uwarom, wcldjer, um den (frjfjerjog £arf ¿u erfefcen, aué Italien heranjog, fid) mit ihnen “vereinigen fottute; er mußte fiel) auf faft ungangbaren Sbcgctt irnrd) ©raubuttbten nad) 0d)waben ¿urdefiiehn, und ‘Paul I.,

3. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 444

1837 - Heidelberg : Winter
444 Politische Geographie / Das Königreich der Niederlande. a. Historische Uebersicht. Das jetzige Königreich Holland, ursprünglich von den galli- schen und germanischen Stämmen der Belgen und Friesen be- wohnt, war seit dem Jahr 58 vor Christus von den Römern unterjocht, ein Theil der Provinz Gallia be]gica. Später ge- hörten die Niederlande zu dem großen Frankenreiche und nach dessen Versall theils zu Deutschland, theils zu Frankreich und Lothringen, bis sie im zehnten Jahrhundert unter Kaiser Otto Ii. dem deutschen Reiche einverleibt wurden. Seit dieser Zeit er- hoben sich einzelne Große des Landes zu größerer Selbststän- digkeit und das Ganze theilte sich nach und nach in die Her- zogthnmer Brabant , Lupeinburg, Geldern und in die Graf- schaften Flandern, Hennegau, Namur, Limburg und Holland, vereinigte sich aber wieder größtentheils im täten Jahrhundert unter den Herzogen von Burgund, bis durch die Verbindung der Tochter Karls des Kühnen, Marie mit Maximilian 1477, eilf seiner Provinzen an Oestreich kamen, die sein Nachfolger Karl V. nebst sechs andern 1548 als den burgundischen Kreis, mit dem römischen Reiche vereinigte, zugleich aber durch eine pragmatische Sanction zu Spanien schlug. Schon in dieser Zeit hatte die sich verbreitende Reformation viele Freunde in den Niederlanden gefunden, als Philipp Ii. nicht nur diese, sondern auch die alten Rechte und Freiheiten des Vol- kes durch alle Mittel einer grausamen Tyrannei zu vernichten begann. Dadurch entstand ein blutiger Krieg mit dem gegen solche Herrschaft sich erhebenden Volke, dessen Opfer manche herrliche Ver- treter seiner Nationalgerechtsame, wie Egmont, Horn und an- dere, wurden, der aber dennoch durch die Klugheit und den Muth des Prinzen Wilhelm von Oranien die Befreiung der Nieder- lande von dem spanischen Joche zur Folge hatte, welche in der Union von Utrecht 1579 von den Provinzen Holland, See- land, Utrecht, Geldern und Friesland, denen sich später die an- dern anschlössen, ausgesprochen wurde. Auf diese Weise bildete sich die Republik der vereinigten Nie- derlande, oft nach ihrer bedeutendsten Provinz Holland genannt, um schon im siebeuzehnten Jahrhundert einer der blühendsten Hau- delsstaaten und eine der ersten Seemächte Europas zu werden. Mit mehreren hundert Schiffen betrieb der junge Freistaat sei- nen großartigen Handel in Europa und Asien, besonders nach Ostindien, China und Japan, erringt Batavia, so wie Besitzun- gen auf der Küste Coromandel und Malacca, und behauptete die Herrschaft zur See allen andern europäischen Staaten gegenüber. Doch wurde die Kraft des Landes durch Kämpfe, welche beson- ders die oranische und republikanische Parteien im Innern führ-

4. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 301

1910 - Düsseldorf : Bagel
301 Bürgertum das Bewußtsein wach werden, daß sie alle das größte Interesse haben, wie in alten Zeiten, zusammenzuhalten. Das gilt für sie selber zunächst, dann aber auch für den ganzen Staat, der in dem Deutschtum sein stärkstes Bindemittel hat. Es muß möglich sein, den staatserhaltenden Kräften die Ueberzeugung beizubringen, daß sie gegen die zerstörenden sich zu vereinigen haben. Schon jetzt ist die sozialdemokratische Partei im Reichstag die zweitstärkste und schon jetzt hat der Unmut über die undeutsche Gesinnung des Klerus viele Tausende aus der römischen Kirche hinausgeführt. (37 000.) So haben alle Deutschen in Oesterreich, mögen sie auch noch so sehr ihre nächsten Angelegenheiten pflegen, doch auch allen Grund, darüber nicht zu vergessen, daß sie sehr hohe und wichtige Interessen gemeinsam haben. Möchte doch dieses Bewußtsein der Zusammengehörigkeit immer stärker alle Deutschen durchdringen! Nr. 25. Neuere französische Geschichte. (Die äußerlichen Berührungen mit Deutschland.) Die eigentliche Geschichte Frankreichs ist hier nicht zu behandeln. Es wird hier davon nur soweit gesprochen werden, als die Geschichte Frankreichs sich äußerlich mit derjenigen Deutschlands berührt oder genauer gesagt über die Frage, mit welchem Erfolg die Franzosen im letzten Jahrhundert bemüht gewesen, die Grenze ostwärts zu schieben. Die Franzosen sehen den Rhein als die natürliche Grenze an. Schon Cäsar sagt, daß Gallien bis an den Rhein reiche. Aber derselbe Cäsar berichtet auch bereits von deutschen Völkerschaften, die auf dem linken Ufer des Flusses ansässig geworden. Seit diesen ältesten Zeiten hat es kaum ein Geschlecht gegeben, das nicht einen Krieg wregen dieser Grenzen erlebt hätte. Die bemerkenswertesten Vorstöße der Franzosen in der jüngeren Zeit waren die unter Ludwig Xiv. und die unter den beiden Napoleonen. 1. Dem König Ludwig Xiv. gelang es allerdings 1648 nicht bloß, den endgültigen Besitz von Metz, Toul und Verdun zu erreichen, sondern auch das österreichische Elsaß und Georg-Ecke rt-lnstitijt für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchblbüothek

5. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 59

1872 - Berlin : Wohlgemuth
59 durch sie in den Stand gesetzt wurde, sich die Krim (1783) anzueignen. Schon damals hatte sie, untersttzt von ihrem Gnstlinge Potemkin, den Plan entworfen, auf den Trmmern des osmani-schen Reiches ein griechisches, von Rußland abhngiges Kaiserthum zu grnden, doch nahm sie denselben erst wieder auf, als sie auf einer Reise nach Taurieu mit dem Kaiser Joseph Ii. zusammen kam und sich seines Einverstndnisses versicherte. Die nchste Folge hiervon war ein abermaliger Krieg zwischen Rußland und Oesterreich mit der Pforte (1787 1792). Die Trken erlitten nicht nur eine Nie-derlage nach der andern, so bei Oczakow (1788), Fokschani und Martinestin (1789, den 1. August und 22. Septbr.), sondern sahen auch eine Festung nach der andern in die Hnde ihrer Gegner fallen. Sckon war Katharina nahe daran, ihren Plan zu verwirklichen, als Joseph Ii. starb und sein Nachfolger, der Kaiser Leopold Ii., wegen Erschpfung seiner Staaten den Frieden zu Szistowe (1791) mit der Pforte abschlo, in welchem diese Alt-Orsowa abtrat So stand Katharina Ii. nur noch allein den Trken gegenber, doch wurde auch sie durch eiuen Einfall der Schweden in Finnland genthigt, diesen Kampf zu beenden. Im Frieden zu Jassy (1792) begngte sie sich damit, den D niest er als die Grenze des russischen Reiches bestimmt zu sehen. Der Krieg mit Schweden war fr beide Theile ohne Erfolg; aber in der bald darauf erfolgenden zweiten (1793) und dritten Theiluug Polens (1795), durch welche dieser Staat gnzlich vernichtet wurde, vereinigte sie alles Land stlich vom Niemen und der Weichsel mit Rußland. Sie starb am 16. November 1796, worauf ihr Sohn Paul I. den russischen Thron bestieg. Geschichte des brandettburgilch-prenischen Staates. Longobarden, Scmnonen, -Slavcit, Als ursprnglicher Bestandtheil des jetzigen Knigreichs Preußen ist das Land zwischen der Elbe und Oder anzusehen, wo in den ltesten Zeiten die zu dem germanischen Stamme der Sueveu ge-hrenden Vlkerschaften der Langobarden und Semnonen ihre Wohnsitze aufgeschlagen hatten. _ In der Mitte des sechsten Jahrhnn-derts hatten die Longobarden ihre Wohositze in Pannonien ansge-schlagen, von wo aus sie unter ihrem Könige Alboin, nach der Zerstrung des Gepidenreichs, in Italien einwanderten und den nach ihnen benannten Theil sich unterwarfen. Ju die von ihnen verlassenen Wohnsitze wanderten andere Vlkerschaften ein, die man mit dem allgemeinen Namen der Slaveu bezeichnet. Sie theilten sich in die Wenden und eigentlichen Sla-vett, und besetzten alle Lnder von der Elbe bis zu den Grenzen Asiens. Von ihnen wohnten die Wenden im nordstlichen Deutsch-

6. Teil 2 - S. 54

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 I. ckuropa. dem Halbjahrtausend römischer Herrschaft (feit Cäsar) wurden diese Kelten romanisiert, sodass jetzt die keltische Sprache kaum noch von 1 Mill. in der m. Bretagne (den Bretonen) geredet wird.^ Vom 5. Jahr- hundert ab eroberten deutsche Völker das Land, welches zuletzt ganz den Franken anheimfiel. Um 800 mit Deutschland vereinigt als West- halste des Reiches Karls d. Gr., trennte es sich bald wieder aus dieser Gemeinschaft mit dem O. und wurde dann von einem zur Königs- würde gelangten Adelsgeschlecht der Seinegegend um Paris beherrscht, deshalb wie letztere Francia oder la France [frangfj] genannt; hieraus bezieht sich auch unser Ausdruck Frankreich, nicht aber aus die Blut- Mischung der Franzosen d. h. romanisierten Kelten mit deutschen Franken, obwohl diese im No. nicht unterblieben ist. In der zweiten Halste des Mittelalters wurde Frankreich durch die Eroberungskriege der englischen» Könige im Fortschritt gehemmt, denen für längere Zeit die reichen« Ebenen des N. und W. gehörten (Rest dieser Herrschaft ist der noch gegenwärtige Zubehör der normannischen Inseln zu England). Dann aber erhob sich Frankreich zu großer Macht: seine Könige schufen feine straffe staatliche Einheit, wofür das Land durch seine sast ganz zu-» sammenhängenden Ebenen und seine nach allen Seiten gleich verteilten, den Binnenverkehr aller Landesteile untereinander fördernden Flüsse sehr geschickt war. Ludwig Xiv. rückte (um 1700) Frankreichs Grenze über die flandrische Grenzhöhe und bis an das elsassische Rheinuser vor; die noch viel weiter in deutsche Gebiete eingreifenden Eroberungen Napoleons I. (um 1800) hatten jedoch keinen Bestand. Der außer- europäische Besitz wurde hauptsächlich erst in diesem Jahrhundert er- worben: Alschier, französisches Senegambien, Gabun-Kolonie, Reunion, Annam und Cochinchina, Neu-Kaledonien, Gesellschafts- und Paumotu- Inseln, Schutzhoheit über Tunis, Madagaskar, französisches Guayana und einige der kleinen Antillen. Seit dem Sturz des zweiten Kaiser- reichs (1870) ist Frankreich eine Republik mit einem Präsidenten an der Spitze und wird eingeteilt in 86 Verwaltungsbezirke (Departements [departemangs]), von denen eins der größten, aber zugleich auch eins der volkärmsten das italienisch redende Korsika bildet. Die Franzosen sind nächst den Südeuropäern die am längsten kultivierte Nation Europas. Sie haben für Wissenschaft und Kunst Großes geleistet, nächst den Deutscheu und Engländern das meiste. Sie sind formgewandt in Sprache und Benehmen wie im Kunstgewerbe, zu- verlässig in Handel und Wandel, sparsam und fleißig, huldigen aber nur« zu gern dem äußereu Schein. Sie haben die Hälste ihres Landes in Ackerland umgewandelt (wie kaum ein anderes Volk Europas), leider jedoch den Waldbestand unvorsichtig vermindert; infolgedessen spült der Regen 1 Der Name der Bretagne ist abgeleitet von der lat. Bezeichnung des Landes Biitannia minor (Klein-Britannien); diesen Namen empfing es, seitdem im 5. Jahr- hundert die Kelten Britannien vor ihren angelsächsischen Bedrängern (S. 46, oben) hier Zuflucht fanden.

7. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 25

1911 - Leipzig : Hirt
Auerdeutsche Lnder im 16. Jahrhundert. Reiches. Er unterwarf auch Portugal (1580), das sechs Jahrzehnte mit Spanien vereinigt blieb. Das in der Mitte Spaniens, aber in un-gnstiger Gegend gelegene Madrid machte er zur Hauptstadt. Seine Lebensziele waren die Befestigung seiner Macht und die des Katholizis-mus. In Spanien gelang die Unterdrckung des protestantischen Glaubens der durch Ferdinand den Katholischen erneuerten Inquisition ( 61, 2). Dagegen ging der nrdliche Teil der Niederlande durch die Maregeln des Knigs der spanischen Herrschaft verloren. Wie waren die Habsburger auf den spanischen Thron gekommen? Welches waren die Quellen der spanischen Macht? ( 73.) b) Freiheitskampf der Niederlande. Die Niederlande (seit wann spanisch?) waren durch die Fruchtbarkeit des Bodens, die gnstige Lage und die Betriebsamkeit der Bewohner der gesegnetste Landstrich Europas. Mit wachsendem Groll sah die freiheitliebende Bevlkerung, wie das Land mit spanischen Soldaten belegt, wie die stndischen Rechte (Bewilligung von Steuern und Truppen) verletzt, die Bistmer vermehrt und alle protestantischen Regungen unterdrckt wurden. Auch die Statt-halterin Margareta von Parma, eine Halbschwester Philipps, konnte trotz ihrer Beliebtheit die Bewegung nicht eindmmen. Die Unterstatt-Halter der Provinzen, unter denen der Prinz Wilhelm von Oranien, die Grafen Egmont und Hoorn hervorragten, standen auf der Seite ihres Volkes. Der Bund der Geusen*) und die Bilderstrmer brachten den Aufruhr zum Ausbruch. Mit dem Erscheinen des gefrchteten Her-zogs von Alba, der mit Heeresmacht zur Unterwerfung des Landes kam. verlie die Statthalterin das Land; die arglosen Grafen Egmont und Hoorn wurden 1568 nebst Tausenden die Opfer des von Alba ein- 1568. gesetzten Rats der Unruhen. Der vorsichtige Oranien war rechtzeitig entkommen und machte von Deutschland aus Einflle. Weder Alba noch seinen Nachfolgern gelang ihre Aufgabe. Whrend die sdlichen, katho-tischen Provinzen (Belgien) spanisch blieben, schlssen die sieben nrdlichen 1579 die Utrechter Union und sagten sich von der spanischen Herr- 1579. schaft los. Ihr Statthalter Moritz von Oranien setzte nach der Er-mordung seines Vaters den Kampf mit Glck fort, untersttzt durch eug-lische Hilfe, begnstigt durch den Untergang der Armada und die Teilnahme Philipps an den franzsischen Religionskriegen. 1609 mute Spanien 1609. mit den Generalstaaten" (d. h. der gemeinsamen Stndeversammlung der sieben Provinzen) Waffenstillstand schlieen und im Westflischen Frieden 1648 die Unabhngigkeit der Republik Holland" endgltig an- 1648. erkennen. *) Als mehrere hundert Adlige vor dem Schlo in Brssel erschienen, um eine Bittschrift zu berreichen, sagte ein Hfling zu der erschreckten Statthalterin: Ce n'est qu'nn tas de gueux." Daraus entstand der Bundesname Geusen".

8. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 214

1864 - Aschersleben : Carsted
— 214 — tischen Reiche, 1826 u- 1852. — (Vergl. § 146.) Sit- einem Kriege mit China, 1840—1842, erkämpft Eng- land bedeutende Haudelsvorlheile (die Insel Hong-Kong). — (Bergt. s 146.) s 145., Die Begebenheiten von 1848 u. 1849 u. ihre nächsten Folgen. Das Jahr 1848 ist durch besonders große, rasch aus einander folgende u. weit verbreitete Bewegun- gen ausgezeichnet. Wie im Jahre 1830 nimmt auch 1848 die Revolution ihren Weg von Frankreich aus ostwärts durch das übrige Europa. Die in Frankreich schon lange herrschende Aus- regung wird ernster durch das Streben nach einer Wahlreform (Abschaffung des Census bei den Wah- len). Aufstand in Paris am 22. Febr. Barrikaden, kurzer Straßenkampf. Louis Philipp mit seiner Fa- milie fluchtet (stirbt im August 1850 in England), und es wird 24^Fcbr Frankreich z u r Republik e r k l a r t. Die Arbeiter, durch die neue Ordnung der Dinge in ihren großen Erwartungen noch nicht befriedigt, erregen im Juni einen mehrtägigen furchtbaren Auf- stand in Paris (der Erzbischof von Paris u. 4 Ge- nera'le fallen), der aber unterdrückt wird (Cavaignac). — Die neue Verfassung Frankreichs wird vollendet, und Louis Napoleon') (Sohn des ehemaligen Königs von Holland, Louis, also Nesse des Kaisers) wird im December zum Präsidenten der Republik erwählt. (Vergl. S. 218.) Von Paris aus hat sich aber schon im Febr. u. März die Bewegung nach anderen Ländern, nament- lich nach Deutschland, verbreitet, (Unruhen in München, schon vor der franz. Februar - Revolu- tion; König Ludwig — berühmt durch seinen Kunstsinn — *) Schon früher hatte er zweimal versucht, sich zum Kaiser von Frankreich ausrufen zu lassen, in Straßburg 1836, u. in Bonlogne 1840.

9. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 71

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Sranfcrriä?. 71 schönste Obst, auch Aprikosen, Pfirsiche und edle Kastanien, vor allem Weizen reift überall mit Ausschluß der rauheren Höhen. Obgleich Frankreich die Gunst seines Klimas und Bodens sorgfältig ausnutzt und nächst Deutschland der erste Handels- und Industriestaat des europäischen Festlandes ist, zählt es bei einer dem Deutschen Reich wenig nachstehenden Größe noch nicht V3 von dessen Bevölkerung (73 aufs qkm). * * ♦ Frankreich ist seit dem Altertum von Kelten (Galliern) bewohnt; vi. deshalb hieß es bei den Römern das transalpine Gallien. In Halbjahrtausend römischer Herrschaft seit Cäsar wurden diese Kelten schichte, romanisiert, so daß jetzt die keltische Sprache kaum noch von 1 Mill. in der w. Bretagne, den Bretonen, geredet wird.^ Vom K.jahrhundert ab eroberten deutsche Völker das Land, das zuletzt ganz den Franken anheimfiel. Um 800 mit Deutschland vereinigt als Westhälfte des Reiches Karls d. Gr., trennte sich der O. bald wieder aus dieser Gemeinschaft. Der W. wurde dann von einem zur Königswürde gelangten Adelsgeschlecht der Seinegegend um Paris beherrscht, deshalb wie diese „Francia" oder la genannt; hierauf bezieht sich auch unser Ausdruck Frankreich, nicht aber auf die Blulmischung der Franzosen, d. h. romanifierten Kelten, mit deutschen Franken, obwohl diese im No. nicht unterblieben ist. In der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde Frankreich durch die Eroberungs- kriege der englischen Könige im Fortschritt gehemmt, denen für längere Zeit die reichen Ebenen des N. und W. gehörten. Ein Rest dieser Herr- schaft ist noch gegenwärtig die Zubehör der Normannischen Inseln zu England. Dann aber erhob sich Frankreich zu großer Macht: Seine Könige schufen eine straffe staatliche Einheit. Dafür war das Land durch seine fast ganz zusammenhängenden Ebenen und seine nach allen Seiten gleich verteilten, den Binnenverkehr aller Landesteile untereinander för- dernden Flüsse sehr geeignet. Ludwig Xiv. rückte (um 1700) Frank- reichs Grenze über die Flandrische Grenzhöhe und bis an das elsässische Rheinufer vor; die noch viel weiter in deutsche Gebiete eingreifenden Eroberungen Napoleons I. (um 1800) hatten jedoch keinen Bestand. Der außereuropäische Besitz wurde hauptsächlich erst im 19. Jahrhundert er- Kolonien. * Der Name der Bretagne ist abgeleitet von der lat. Bezeichnung des Landes Britannia minor (Klein-Britannien); diesen Namen empfing es, seitdem im 5. Jahrhundert die Kelten Britanniens vor ihren angelsächsischen Be- drängern (S. 60) hier Zuflucht fanden. V. Be- völke- rung.

10. Die deutsche Kultur - S. 3

1907 - Leipzig : Brandstetter
westen und der Slaven im Osten. Es bildet durch seine Lage namentlich gegen das Slaventum einen vorgeschobenen Posten (Polen, Tschechen). Deutschland ist das nachbarreichste Land auf der Erde. Drei Erotzstaaten (Rußland, Österreich-Ungarn und Frankreich), drei kleinere Königreiche (Belgien, die Niederlande und Dänemark), sowie die Republik der Schweiz und das Großherzogtum Luxemburg sind unmittelbare Nachbarn, England und Skandinavien sind nur durch schmale Meeresarme von ihm getrennt. 4. Die Bedeutung der Lage für Deutschlands Kulturentwicklung. Durch seine zentrale Lage ist Deutschland ein h i st o r i s ch e r Mittelpunkt geworden. Selten hat ein Staat so viel von Kriegsnöten zu erdulden gehabt wie Deutschland. Die zahlreiche Nachbarschaft brachte viele Grenz-streitigkeiten, durch die manche Grenzgebiete für immer verloren gingen (Niederlande, Schweiz), andere nur mit großen Opfern wieder zurückerobert werden konnten (Pommern, Preußen, Schleswig, (Elsaß-Lothringen). Oft wurde deutsches Gebiet zur Walstatt zwischen den Völkern des Ostens und Westens, des Nordens und Südens. Von Osten her, der Donaustraße folgend, brachen die Hunnen herein, durch deren Vorstoß die germanischen Stämme zur Völkerwanderung gedrängt wurden. Ebenfalls durch das östliche Eingangstor brausten wiederholt die Fluten der Magyaren und Slaven herein. Von Süden drangen die Römer ein, um Germanien zu einer Provinz ihres Reiches zu machen. Im Dreißigjährigen Krieg, in den Raubkriegen Ludwigs Xiv., in den Revvlutionskriegen und den darauffolgenden napoleontfchen Kriegen suchten unsere westlichen Nachbarn deutsche Gebiete an sich zu reißen. Im Norden faßten seit dem Dreißigjährigen Kriege die Schweden festen Fuß. Ihre vollständige Verdrängung gelang den preußischen Königen erst im Jahre 1815. Das von Dänemark in Besitz genommene Schleswig - Holstein wurde erst 1864 zurückgewonnen. 2tuf Deutschlands Fluren wurden die „Völkerschlachten" geschlagen. Der Dreißigjährige, der Siebenjährige Krieg, die Feldzüge Napoleons zeigen genugsam, wie Deutschland der Schauplatz war, auf dem die Geschicke der Volker Europas entschieden worden sind. Wohl haben diese Kämpfe segensreich gewirkt, insofern, als sie Mut und Tapferkeit weckten und in den oft einander feindselig gesinnten deutschen Stämmen das Gefühl der Zusammengehörigkeit, das
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